[Blogtour] Der magische Blick #Tag4

Hallo meine lieben Leser,

heute haben wir schon Tag 4 der Blogtour zu “Der magische Blick”. Heute bekommt ihr einen Einblick in den Schreiballtag der Autorin. Gestern gab es bei Veronika von Lila Bücherwelten einen originellen Beitrag über “Mein Leben in Buchtiteln” und morgen geht es bei Corinna von Corinna’s World of Books mit Zitaten und Meinungen zu Band 2 weiter.

Liebe Anke Unger,
da es einigen Leser bestimmt so geht wie mir, möchte ich dich bitten, dich kurz vorzustellen.

Winter oder Sommer?
Ganz klar, Sommer. Ich brauche Sonne zum Blühen.

Tee oder Kaffee?
Weder noch, ich trinke am liebsten Milch oder Kakao.

Was macht für dich die Faszination von Büchern aus?
Das Eintauchen in fremde Welten. Ausprobieren von Möglichkeiten, die man in seinem eigenen Leben nicht hat.

Wie bist du zum Schreiben gekommen und seit wann schreibst du?
Ich komme aus einer Schreiberfamilie, mein Onkel, Großvater und Urgroßvater waren Redakteure und ich habe es geliebt zu schreiben, so lange ich denken kann. Ich mochte die Aufsätze in der Schule, habe früh angefangen, Tagebuch zu schreiben und habe in Kinderspielen mit meinen Brüdern gerne „Zeitungsherausgeberin“ gespielt. Meine Brüder konnten dann Zeitungen bei mir bestellen und ich habe mir den Inhalt aus den Fingern gesogen – hat total viel Spaß gemacht.

Welches war die erste Geschichte die du je aufgeschrieben hast?
Schwer zu sagen. Ich war als Kind sehr verträumt und meine ersten ca. 10 Lebensjahre habe ich irgendwie in einer Wolke verbracht, an die ich mich nicht richtig erinnere. Für meinen kleinen Bruder habe ich mal eine Story über eine Lokomotive geschrieben, für die ich einen Haufen Elemente aus „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ von Michael Ende geklaut hatte. Es könnte sein, dass das meine erste war.

Wo und in welcher Atmosphäre entstehen deine Bücher, am Schreibtisch oder an einem anderen Ort?
Die Ideen für Geschichten entstehen immer zuerst im Kopf und das kann an irgendeinem beliebigen Ort sein. Ich bewege Szenen auch gerne lange Zeit im Kopf herum, bis es an einem Moment klickt und mich dann der imperative Impuls befällt, sie sofort aufschreiben zu müssen, weil ich das zündende Element sonst womöglich wieder vergesse. Ich schreibe grundsätzlich am PC. Geht auch am Laptop, wenn ich unterwegs bin. Für die „Chroniken der Götter“ hatte ich am Anfang gar keinen richtigen Plan. Ich habe einfach drauflosgeschrieben.
Diese Methode ist überhaupt nicht zu empfehlen und ich bin inzwischen davon ganz abgerückt, denn das führt dazu, dass man sich ständig verhakt und bei vielen neuen Ideen ganze logische Gerüste wieder umbauen muß, die man bis dahin aufgebaut hatte. Weil sie plötzlich nicht mehr stimmen. Momentan bin ich dabei, meine Folgeprojekte korrekturzulesen oder eigentlich schreibe ich sie fast komplett neu, mit einer neuen Methode.

Die neue Methode geht so: Ich gehe kapitelweise vor. Jedes Kapitel analysiere ich, ob es stimmig ist, ob es spannend genug ist, ob es gut genug ist, um vor meinem inneren Kritiker zu bestehen. In der Regel lautet die Antwort: nein. Dann mache ich zunächst ein Grob-Plotting: was soll in dem Kapitel erzählt werden und welches ist der Höhepunkt/die Überraschung. Ich finde, jedes Kapitel sollte so einen Punkt haben, ein spannendes/schönes Moment, auf das es hinzielt.
Sobald ich die grobe Struktur gefunden habe, beginne ich mit der Feinstruktur, bei der ich in Stichworten jedes kleine Detail aufschreibe, das nacheinander passieren soll, auch die Dialoge. Stichworte deshalb, damit es nicht anstrengend wird und ich Sachen auch einfach wieder rausstreichen kann, wenn sie mir dann doch nicht mehr gefallen.
Bei den Dialogen ist die Planung besonders wichtig, weil meine Charaktere sonst stundenlang miteinander plaudern über lauter völlig unwichtige Dinge und manchmal dabei auf eine ganz falsche Bahn geraten. Erst, wenn mir das Feinplotting gefällt, fange ich an zu schreiben. Manchmal passiert es natürlich, dass ich schon beim Feinplotting so einen Dreh bekomme und dann einfach schon den richtigen Text schreibe.

Schreibst du immer zu bestimmten Zeiten oder immer dann, wenn du gerade Lust aufs Schreiben hast?
Leider ist mein Tag so voll mit Pflichten und Tätigkeiten, dass ich zum Schreiben kaum Zeit habe und ich kann da nicht wählerisch sein. Bin immer richtig froh, wenn ich mir hier oder dort mal etwas Zeit abknappsen kann. Oft schreibe ich spät bis in die Nacht hinein.

Liebste Nascherei beim Schreiben?
Schokolade!

Wenn du ein Buch zu schreiben beginnst, weißt du dann schon wie es ausgeht?
Ja! Das Ende ist sehr wichtig. Ich muss beim Schreiben wissen, wo ich hin will.

Wie lange brauchst du um ein Buch zu schreiben?
Ewigkeiten. An den Chroniken der Götter habe ich 29 Jahre geschrieben. Zwar hatte ich das Grundgerüst für die Einzelbände schon früh erstellt und das Wort „ENDE“ habe ich auch schon sehr häufig darunter geschrieben – aber sobald ich mir mein Werk dann noch einmal angesehen habe, war ich unzufrieden, fand Makel, holprige Stellen oder anderes und sah mich dann gezwungen, alles noch einmal neu aufzurollen und besser zu machen. Ich habe aber im Laufe der Jahre gemerkt, dass meine neueren Werke immer besser geworden sind und ich immer besser verstanden habe, worauf es ankommt. Deswegen bin ich jetzt auch schneller als früher.

Was oder wer inspiriert dich?
Alles Mögliche. Das können Dinge sein, die mir begegnen. Details aus Büchern oder Filmen. Gedanken oder Gefühle, die mich in bestimmten Situationen überkommen. Ich spiele ja gerne Tennis (nicht besonders gut, aber engagiert) und beim Tennisspielen stelle ich mir immer vor, ich wäre in einem Kampf auf Leben und Tod und müßte meinen Gegner unbedingt besiegen, das ist sehr emotionell und vieles von dem, was mir dann im Kopf herumgeht, versuche ich in echte Kampfszenen umzuwandeln.

Woher kommen deine Ideen zu der Reihe: »Die Chroniken der Götter« ?
Areshva war ursprünglich mal meine Fantasiefreundin, die ich mir als Kind ausgedacht habe, wenn ich mich nachts im Dunkeln fürchtete und deshalb nicht schlafen konnte. Ich habe mir dann Geschichten mit ihr ausgedacht und das hat meine nächtlichen Ängste super kuriert. Es war einfach logisch, aus so einer alten Freundin eine Buchprotagonistin zu machen. Alles andere um sie herum habe ich über lange Zeit entwickelt und immer weiter ausgebaut. Ich habe nicht nur eine Inspirationsquelle, sondern mich im Laufe der Zeit aus allen möglichen Quellen bedient, die mir so begegnet sind.

Gibt es auch mal „Schreibblockaden“ und wie gehst du damit um?
Oh ja, Schreibblockaden habe ich zwischendurch massenhaft gehabt. Da meine Geschichte am Anfang nicht wirklich einen Plan hatte (nur sehr nebelhaft), bin ich ständig irgendwo hängen geblieben und hatte keinen blassen Schimmer, wie es weitergehen soll. Häufig bin ich auch an Übergängen von einer Szene zur nächsten hängengeblieben. Oder an Selbstzweifeln („Das taugt doch alles nichts“).
Je länger ich an dem Projekt geschrieben habe, desto mehr habe ich mich über mich selbst geärgert, dass ich es einfach nicht so hinbekommen habe, wie ich mir vorstellte. Aber ich war so in die Geschichte und in meine Protagonisten verliebt, dass ich es unbedingt schaffen wollte. Schreibblockaden sind ja eigentlich nichts anderes als Hinweise, dass irgendetwas noch nicht gut ist und man eine bessere Lösung finden muss. Und das ist verdammt anstrengend. Ich habe viel Zeit gebraucht um einzusehen, dass ich nicht einfach auf Lösungen warten kann, denn sie werden nicht vom Himmel regnen. Man muss aktiv darum kämpfen, sie zu finden. Sich den Kopf zerbrechen, sich immer wieder dransetzen.
Man muss Energie da reinlegen. Sehr viel Energie. Und als ich das eingesehen hatte (hat lange gedauert), von da an ging es besser. Ich habe teilweise auch sehr radikal gearbeitet. Band 1 habe ich mehrfach komplett umgeschreiben. Ich habe auch mal ganze sieben aufeinander folgende Kapitel gestrichen, weil sie nicht spannend genug waren. Das tut weh, so etwas zu tun, aber es hat wirklich etwas genützt.

An welchem Buch schreibst du gerade oder was hast du so Neues geplant?
Ich überarbeite gerade ein Buch (Dark Fantasy), das ebenfalls schon „fertig“, aber noch nicht gut genug ist. Es besteht aus drei Teilen, Teil 2 und Teil 3 sind schon überarbeitet und ich finde sie fantastisch gut. Sie sind witziger als meine aktuellen Geschichten und haben auch mehr magische Finessen. Nur, wie üblich, hänge ich an Teil 1 fest und habe da noch nicht den richtigen Dreh gefunden. Das ist so typisch für mich. Aber weil die Folgebände wirklich super sind, muss ich Teil 1 unbedingt auch noch hindrehen können.

In welchem Genre liegen deine Vorlieben als Buchautor bzw. als Leser?
Fantasy, Humor, Märchen

Kommst du selbst noch viel zum Lesen? Welches Buch kannst du uns empfehlen?
Ich habe als Kind die gesamte Bibliothek meiner Heimatstadt und alle Bücher meiner Freundinnen gelesen, also man kann mich durchaus als lesesüchtig bezeichnen. In meiner Jugend war ich überzeugt, dass eigentlich nur die sogenannten Klassiker und schriftstellerisch „hochwertigen“ Romane wert sind, gelesen zu werden, und habe mich jahrelang nur in solchen Gefilden bewegt, natürlich auch durch mein Studium bedingt.
Bücher für Erwachsene über das reale Leben von realen Personen haben mich allerdings nie so wirklich eingefangen, abgesehen von Biografien. Eigentlich erst durch Harry Potter haben Bücher wieder angefangen, mich zu faszinieren. Da ich neben Familie, Job und Haushalt kaum Zeit habe, habe ich in den letzten Jahren alle meine freie Zeit auf das Schreiben gelegt und nicht viel gelesen. Ich sehe jetzt aber, dass das ein Fehler ist, weil Bücher einen enorm inspirieren können und habe mir deshalb vorgenommen, auch wieder mehr zu lesen. Für mich bieten sich die Dark Diamonds-Autorinnen an, denn das ist genau die Art von Literatur, die ich am meisten liebe.

Hast du Haustiere, wie zum Beispiel eine obligatorische Schriftsteller-Katze oder einen Hund?
Nein, eigene Tiere haben wir nicht, aber wir wohnen weit draußen in der Natur und haben oft Tiere zu Gast, z.B. waren in unserem Garten schon Katzen, ein Fuchs, Rehe, eine ganze Schafherde, Fasane, Elstern und kleine Häschen zu Besuch.

Danke für das Interview und die Zeit 🙂
Gerne liebe Lara


Gewinnspiel:

Natürlich darf bei einer Blogtour ein Gewinnspiel nicht fehlen. Ihr könnt bei jedem Beitrag die Frage beantworten und somit Lose sammeln.

Welche ist die liebstes Nascherei der Autorin beim Schreiben?

Zu gewinnen gibt es:

Platz 1:
Ein eBook Bundle bestehend aus
Band 1 und Band 2 der „Chroniken der Götter“ plus Goodies.

Platz 2:
ein eBook der Reihe nach Wahl

Platz 3 und 4:
Ein Goodiepaket

Das Gewinnspiel läuft bis zum 9. August und wird am 10. auf der Seite der Autorin HIER ausgelost.

 Teilnahmebedingungen:

Nach Ablauf der o. g. Gewinnspielzeit werden die o. g. Preise unter allen Teilnehmern verlost.
Das Gewinnspiel steht in keinerlei Verbindung mit Facebook, Twitter und anderen sozialen Netzwerken, auch wenn es dort beworben wird.
Eure Daten werden für den Versand der Gewinne benötigt und werden weder an Dritte weitergegeben, noch für andere Zwecke verwendet.
Zur Teilnahme am Gewinnspiel müsst ihr mindestens 18 Jahre alt sein oder die Erlaubnis eines Erziehungsberechtigten haben.
Versand der Goodies erfolgt ausschließlich nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz.
Es erfolgt keine Barauszahlung.
Für den Verlust auf dem Versand-/Postweg wird keine Haftung übernommen.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

 

Danke das ihr dabei wart und ich hoffe die nächsten Tage gefallen auch auch. Es gibt noch einiges zu entdecken und unten findet ihr die nächsten Stationen.

Eure Lissianna Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ


Tourplan:

02.08 – bei Silke von World of Books and Dreams – “Der Kampf und die Gefühle”

03.08 – bei Brina von Mohini and GreyBilderspiel über Schauplätze und Charaktere

04.08 – bei Veronika von Lila Bücherwelten – “Mein Leben in Büchern”

05.08 – bei Lara von Lisianna schreibt – hier bei mir

06.08 – bei Corinna von Corinna’s World of Books – Zitate und Meinung Band 2

07.08 – bei Christine von Unsere zauberhaften Bücherwelten – “Götter”

 

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10 Kommentare

  1. Hallo liebe Anja,
    ich habe deine Rezension gelesen und, naja, natürlich hat sie mich traurig gemacht. Es haben sich allerdings sehr viele über die Zeitsprünge beklagt, nicht nur du. Das hätte ich tatsächlich anders lösen sollen. Der zweite Band ist aber viel besser und ich hoffe, dass du ihn mögen wirst.
    Ich freue mich, dass du hier dabei bist! Liebe Grüsse, Anke

  2. Hallo Lara, hallo Anke,
    dass die Entstehung der Chroniken der Götter sich 29 Jahre zog, hatte ich schon im Buch gelesen und finde ich total spannend. Ich hätte gar keine Geduld, mich so lange immer wieder mit ein und dem selben Text auseinander zu setzen.
    Allerdings muss ich leider sagen, dass mich der erste Band nicht so richtig packen konnte. Durch die Zeitsprünge fand ich alles recht wirr und hatte das Gefühl, dass mir viele Informationen fehlen. Trotzdem werde ich den zweiten Band noch lesen, da ich nun wissen möchte, worauf alles am Ende hinauslaufen wird.
    Da ich die eBooks bereits besitze, würde ich daher gern nur für die Goodies in den Lostopf springen. Die Cover finde ich nämlich traumhaft schön.

    Die Antwort (Schokolade) wurde hier ja bereits ausgiebig disktuiert. Ich persönlich mag den milchigen Geschmack der Marabou, die man zum Glück auch in fast jedem deutschen Supermarkt (und natürlich bei Ikea) bekommt, total gern. Am liebsten die Variante mit Orange, die begegnet mir leider nicht ganz so oft.

    Viele Grüße
    Anja

  3. Nö, ich meine die gewöhnliche Milchschokolade. Obwohl ich die Kuhflecken oder weiße Schokolade auch gerne nehme. Die habe ich hier allerdings wirklich noch nie im Regal gesehen.

    1. O.K. die Kuhflecken gab es bei uns in Deutschland auch nur eine bestimmte zeitlang. Aber manchmal findet man sie trotzdem noch…

      So jetzt aber Schluss mit Schoki..gell sonst gibt es noch Lustgefühle nach Schokolade.
      LG..Karin…

  4. Huhu Anke Unger,

    Du meinst doch nicht die mit den Kuh-Flecken oder?
    Marabou Schokolade ist bei uns nicht sooo bekannt, weil eher ja etwas schwedisches. Und noch recht teuer im Vergleich zu Milka & Co.

    LG..Karin…

  5. Am liebsten mag ich die Schoki mit den lila Kühen als Milchschokolade. Leider bekommt man die in Schweden nur selten. Aber hier gibt es auch die gute Marabou Schokolade und die mag ich auch sehr gerne! Im Notfall nehme ich natürlich auch alle anderem Schokosorten – Hauptsache es ist Kakao drin! Bin einfach wirklich verrückt danach.

  6. Hallo und guten Tag,

    Danke auch heute für das geführte Interview.
    Sehr informativ und die Autorin isst bei Schreiben gerne Schokolade.

    Kleine Frage am Rande von mir….eine bestimmte Sorte? Oder ist jede Schokolade recht?

    Schönen Samstag ..LG..Karin…

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